Die Bildgestaltung empfinde ich als angenehm, alles wirkt freundlich und modern, aber auch ein bisschen beliebig. Klar, Farben wie Gelb und Rot stechen heraus, und die Pflanzen oder Holzelemente machen das Setting durchaus etwas wohnlicher. Ich habe allerdings das Gefühl, dass gerade diese Wohlfühlkulisse ziemlich vorhersehbar ist und dadurch wenig Überraschungen bietet. Kreativität blitzt für mich kurz durch (zum Beispiel bei der Szene am Meer mit dem Strandkorb), kommt aber insgesamt zu kurz.

Das Storytelling funktioniert für mich vor allem über die Gegenüberstellung verschiedener Typen und Situationen. Allerdings verpufft das Ganze ein wenig, weil die Bildfolgen sehr schnell aufeinander folgen und die Charaktere so wenig Raum für Charakter oder Authentizität bekommen. Auf mich wirkt das fast wie eine Diashow mit netten Szenerien, aber ohne echten Wiedererkennungswert. Die Werbebotschaft „Saltletts passt immer und zu jedem“ kommt natürlich an – sie ist glasklar, vielleicht aber auch ein Tick zu plakativ. Besonders subtil ist das Angebot am Ende („Jetzt 2x Saltletts kaufen, 1x Geld zurück“), ehrlich gesagt, nicht – das schiebt sich sehr gezielt in den Vordergrund.

Ich habe den Eindruck, dass die Markenbotschaft immerhin durchgezogen wird: Saltletts als universeller, unkomplizierter Snack für fast jedes Lebensgefühl und jeden Anlass. Was Authentizität angeht, fehlt mir persönlich ein bisschen das echte Lebensgefühl, das solche Snacks in Alltagssituationen tatsächlich vermitteln könnten. Die Figuren bleiben recht oberflächlich und die Situation wirken etwas gestellt – aber wahrscheinlich wird genau dies einfach auch als „sicher“ wahrgenommen und funktioniert daher für die breite Zielgruppe, die möglichst unkompliziert angesprochen werden soll.

Unterm Strich: Ich bin der Meinung, dass der Spot okay, aber wenig eigenständig ist. Wer auf Farbe, positive Stimmung und einfache Botschaften steht, fühlt sich vermutlich angesprochen. Wer mehr Wert auf Individualität, Ironie oder überraschende Ideen legt, holt der Spot eher nicht ab. Ein bisschen mehr Mut im Storytelling hätte ich mir durchaus gewünscht.

Ich schätze eine respektvolle Diskussion über Werbewirkung, Bildsprache und Ansprache der Zielgruppe sehr – also teilt eure Ansichten gerne, wenn ihr Dinge ähnlich oder ganz anders seht!

Autor: Mia Zmölnig