Für mich persönlich sind solch selbstverständliche, nicht überinszenierte Settings immer ein Pluspunkt, da es leichter fällt, sich mit den abgebildeten Personen zu identifizieren.

Den Aufbau bewerte ich ebenfalls als nachvollziehbar: Anfangs spricht eine Stimme offen über Scheitern beim Abnehmen – was für viele, auch in meiner Altersgruppe, ein sehr relatable Thema ist. Ich bin ja der Meinung, dass es nie schaden kann, auch mal Schwächen zu zeigen, statt direkt die perfekte Lösung zu präsentieren. Die anschließende Überleitung zu den Experten, die individuell begleiten, wirkt dadurch gar nicht wie ein unnahbares Versprechen, sondern eher wie eine realistische Option. Mich überzeugt an diesem Punkt, dass die Experten präsent sind, ohne mit weißen Kitteln übertrieben ins Bild zu drängen. Das nimmt der ganzen Sache die Schwere.

Wenn Kundenzahlen wie „über 50.000 Menschen“ erwähnt werden, klingt das aus meiner Perspektive ein bisschen wie ein Vertrauenssignal à la „Du bist nicht allein mit dem Problem“, vielleicht etwas kalkuliert, aber nachvollziehbar. Was ich durchaus gelungen finde, ist die wiederholte Einbindung des Smartphones. Das ist ziemlich konsequent umgesetzt – fast alle wichtigen Interaktionspunkte mit „Juniper“ laufen über das Handy. So wird vermittelt, dass der Service modern, unkompliziert und direkt zugänglich ist. Passt meiner Ansicht nach gut zu einer Zielgruppe, die ohnehin vieles übers Smartphone regelt.

Visionär oder provozierend kreativ ist dieser Spot nicht wirklich – er setzt eher auf Understatement und eine gewisse Seriosität, was gerade bei einem sensiblen Thema wie Abnehmen meiner Meinung nach auch angemessen ist. Manche Spots überladen solche Themen mit Symbolik oder Glitzer – hier bleibt alles auf dem Boden und dennoch deutlich markiert durch die grüne Juniper-Farbe, die wie ein roter Faden immer wieder auftaucht. Ich habe das Gefühl, dass so eine visuelle Stringenz durchaus hilft, die Marke wiederzuerkennen, ohne dass es einem direkt ins Auge springt.

Was ich etwas augenzwinkernd anmerken möchte: Es wäre ja spannend zu sehen, wie Juniper auf humorvolle Weise, vielleicht mit einem kleinen Augenzwinkern, noch etwas mehr Leichtigkeit hineinbringen könnte – Abnehmen muss ja nicht immer mit so viel Ernsthaftigkeit vermittelt werden. Aber das ist wahrscheinlich eine bewusste Entscheidung, um die Glaubwürdigkeit nicht zu gefährden.

Ein kleiner Gedanke am Rande: Die dargestellten Personen wirken ziemlich unterschiedlich, was aus meiner – zugegeben eingeschränkten – Sicht für mehr Inklusivität spricht. Aber allzu divers ist das Bild trotzdem noch nicht, auch wenn es zumindest den Versuch gibt, verschiedene Alltagssituationen zu zeigen.

Letztlich vermittelt für mich die abschließende Szene mit dem Karton am Boden so ein bisschen dieses moderne Start-up-Gefühl: Alles ordentlich, klar und irgendwie nagelneu. Insgesamt bin ich der Auffassung, dass Juniper hier vor allem eine sachliche Lösung und ein Alltagsversprechen sichtbar machen möchte – „Abnehmen ohne Hungergefühl“, schlicht und neutral statt reißerisch.

Gern möchte ich zum Abschluss sagen: Mir ist eine sachliche und respektvolle Diskussion immer wichtig. Ich freue mich sehr, wenn andere hier ihre Ansicht zu diesem Spot teilen!